06 Mai Ge-Spür im Management
Führung hat viel mit Gespür zu tun. Das Gespür: das Richtige zu machen. Aber auch das Gespür: wenn etwa nicht so ganz richtig läuft.
Die Kunst eines guten Managers ist, diesem Gespür nachzugehen. Ausblenden und Wegblenden führt letztlich immer nur dazu, dass wir in eine Krise schlittern.
Das bedeutet eben, dass ein guter Manger sich die Zeit nimmt dem auf die Spur zu gehen, was da spürbar wird.
Ge-spür = eine SPUR
Deshalb ist es auch so wichtig, das wir lernen dieses Gespür bewusst einzusetzen. Dies setzt weiters voraus, dass wir auf unsere Gefühle und Ahnungen in uns achten.
Es ist wichtig dies ständig zu trainieren und zu überprüfen.
Das Geschäftsleben ist eben nicht so sachlich, wie wir es uns in den letzten Jahrzehnten immer haben einreden lassen. Vielmehr ist es ein zutiefst menschliches Zusammenwirken. Hinter jedem Unternehmen und jedem Produkt stehen Menschen. (zumindest heute noch!)
Wie erkenne ich nun mein Ge-spür?
Wir haben eine große Palette an Gefühlen. Wichtig ist es zuerst einmal zu erkennen zu welchem Bereich das wahrgenommene Gefühl zählt. Nimm doch einfach mal die Gefühliste zur Hand, die Du hier findest.
Liste negativer Gefühle und Liste positiver Gefühle
Geh jedes Gefühl mal durch. Bleib bei jedem einzelnen Gefühl stehen und versuch es wirklich zu spüren.
Wie fühlt es sich an?
Was macht sich dazu im Körper breit?
Welche Gedanken tauchen auf? Welche Bilder werden sichtbar?.
Lassen es auf Dich wirken und speichere jedes einzelne Gefühl einfach ab.
Je genauer wir die einzelnen Gefühle kennen, desto einfach wird es uns möglich werden zu erkennen was das Ge-Spür ist, das in uns auftaucht.
Nehmen wir jetzt mal ein Beispiel.
Unsicherheit: Bei mir fängt es an mir kalt zu werden, ich fühle mich innerlich schrumpfend und fasse mich an den Händen. Ich sehe mich klein werdend und mache mich bereit für die Flucht vor dem, was mich verunsichert.
So hat jedes einzelne Gefühl einen speziellen Platz und ist mit speziellen Empfindungen und Wahrnehmungen verbunden.
Wir haben gelernt unsere Gefühle in zwei Gruppen zu unterteilen.
Da haben wir sozusagen die guten Gefühle und die schlechten Gefühle. Das ist ein Urteil, das wir uns über die verschiedenen Gefühle gemacht haben, oder wir haben es so gelernt. Nämlich dass ein Gefühl wie Ärger zum Beispiel zu den schlechten Gefühlen gehört.
Neutral betrachtet ist jedoch jedes Gefühl zugleich gut und schlecht. – Es hängt letztlich nur von unserer Betrachtungsweise ab und was wir zu dem Gefühl gelernt haben.
Wenn wir unsere Gefühle für uns als Informationsträger nutzen möchten, dann sollten wir ihnen zuerst einfach mal neutral begegnen. Und einfach versuchen rauszufinden, was es uns sagen will.
Gefühle lassen sich in Gruppe unterteilen
Die Wissenschaft geht bei der Einteilung der Gefühle davon aus, dass wir im Prinzip 8 Grundemotionen in uns haben, die natürlich in viele kleinere Gefühlsausprägungen runter gebrochen werden können.
Die Acht Basisemotionen sind:
Furcht / Panik
Zorn / Wut
Freude / Ekstase
Traurigkeit / Kummer
Akzeptanz / Vertrauen
Ekel / Abscheu
Überraschung / Erstaunen
Neugierde / Erwartung
Diese Grundemotionen sind in uns allen seit der Evolution des Menschen angelegt. Alle diese Gefühle sind somit überlebenswichtig für uns.
Und jedes Gefühl hat sein Gegenstück
Das Gegenteil von Liebe der Hass.
Das Gegenteil von Mut ist Angst.
So steht um zu meinem Beispiel zurückzukommen auch bei der Unsicherheit.
Das Gegenteil der Unsicherheit ist die Zuversicht.
Die Zuversicht ist in die Gruppe der Basisgefühle wie Akzeptanz / Vertrauen einzuordnen, während die Unsicherheit in die Gruppe der Furcht / Panik zu finden ist.
So ist es nicht abwegig, dass im Zusammenhang mit dem Gefühl der Unsicherheit das Bedürfnis zu flüchten auftritt.
Flucht und Angriff sind typische Reaktionen auf Gefühle, die wir seit Menschengedenken in uns tragen. Diese Gefühle waren immer wertvoll in Entscheidungen wo es um unser Überleben ging.
Gefühle im Management
Daraus folgt die berechtigte Conclusio, dass Gefühle im Geschäftsleben durchaus ihre Berechtigung haben. Schließlich wollen wir auch überleben. Und ich behaupte noch mehr, dass wir besser und einfacher überleben, wenn es uns möglich ist, die Gefühle bewusst zu nutzen.
Die Werbung macht es uns ja auch ständig vor, in dem sie an unsere Gefühle appelliert, damit wir etwas kaufen. Schließlich steht ja auch hinter jedem Gefühl ein Bedürfnis.
So liegt hinter dem Gefühl der Unsicherheit klar das Gefühl nach Sicherheit. Diese Sicherheit kann ich durch verschiedene Maßnahmen erreichen.
Entweder ich suche mir eine Gruppe von Gleichgesinnten, die mir das Gefühl der Sicherheit der Gruppe vermitteln.
Oder ich statte mich mit Schutzmitteln wie Waffen oder Schutzschilder aus, die mich schützen.
Oder ich baue Alarmanlagen ein, die mich vor möglichen Angriffen schützen sollen. – Sei es in der analogen wie auch der digitalen Welt.
Wenn Du also das nächstemal ein Ge-spür hast. Dann mach Dich auf den Weg und geh dem nach.
Es zeigt Dir eine Spur zu dem dahinter liegenden Bedürfnis.
Trau Dich – Mach und Spür Dich einfach !
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