Wie geht ein Unternehmer am besten mit Emotionen und Gefühlen um ?

Wie geht ein Unternehmer am besten mit Emotionen und Gefühlen um ?

Unsere Gefühle und Emotionen sind unsere Antriebsmotoren im Geschäftsleben. Jede Kaufentscheidung beruht letztlich auf einem Gefühl. Nicht umsonst versuchen daher die Werbetreibenden Emotionen und Gefühle in uns zu wecken.

Wie wichtig daher Gefühle sind, ist in diesem Zusammenhang jedem Unternehmer klar.
Unabhängig davon ob er eine Dienstleistung oder ein Produkt verkauft.
Nur in der operativen Tätigkeit neigen alle dazu lieber sachlich zu bleiben.

Bist Du neugierig zu erfahren …

  1. weshalb wir solche Schwierigkeiten im Umgang mit unseren Gefühlen haben?
  2. woher sie kommen und wie sie einzuordnen sind?
  3. weshalb sie letztlich ein wichtiger Faktor in unserem (Arbeits)Leben sind?

… dann erfahr hier mehr.

Woher kommt die Angst vor Gefühlen?

Gefühle werden heute noch immer als irrational oder unsachlich eingeordnet. Wir meinen, dass sie uns nicht mehr rational handeln lassen und wir dadurch vielleicht schlechtere Entscheidungen treffen.
Oder wir gehen davon aus, dass wir wenn wir Gefühle zeigen nicht ernst genommen werden oder als unkontrolliert gelten.

Deshalb üben wir in unserem Arbeitsleben und öffentlichem Leben gerne die gut angelernte Selbstbeherrschung und Selbstkontrolle.
Dies ist in einem Miteinander und im Hinblick auf mögliche Auswirkungen auf die direkte Umwelt in Maßen begrüßenswert. (Also ich bevorzuge es doch nicht eine gewischt zu bekommen, nur weil ein Anderer gerade seine Wut abreagieren möchte.)

Dennoch sind alle Emotionen und Gefühle, die in uns auftauchen eine Information für uns selbst. Und kein Gefühl ist falsch oder richtig, gut oder schlecht. Vielmehr ist es so, dass erst die Vielfalt der Gefühle es zulässt, dass wir klare Unterscheidungen zwischen den Informationen treffen können.

Folglich geben uns die in uns auftauchenden Gefühle und Emotionen klare Hinweise darauf welche Entscheidung für uns im Moment die Bessere ist. Sie liefern uns eine Information darüber dass es irgendwo ein Problem oder einen Konflikt gibt. Und sie teilen uns mit, ob ein Geschäftspartner für mich der Richtige ist oder nicht.

Was ist der Unterschied zwischen einem Gefühl und einer Emotion?

Intensiv hat sich der Neurowissenschaftler António Damásios damit auseinandergesetzt.

Nach seiner Definition sind Emotionen Veränderungen, die im Körper auftreten. Darunter ordnet man vor allem Regungen wie z.B. Flucht oder Angriff ein. Das bedeutet vor allem Reaktionen, die tief in unserem Unterbewusstsein seit Entstehung der Menschheit angelegt sind um unser Überleben zu sichern. Diese Emotionen werden somit in Bruchteilen von Sekunden ausgelöst, wenn wir vor einer bestimmten Situation stehen.

Wenn also jemand mit einer Drohgebärde, womöglich auch noch bewaffnet auf uns zukommt. Dann wird in Blitzesschnelle die Entscheidung zwischen Flucht oder Angriff getroffen.
Emotionen helfen uns Situationen richtig zu bewerten und die entsprechende überlebenswichtige Handlung zu setzen.

Gefühle hingegen sind im Kopf (kognitiv) verarbeitete Erfahrungen. Das bedeutet, dass wir die verschiedenen Körperaktionen, die mit den Emotionen verknüpft sind, bereits in verschiedenen Situationen kennengelernt haben und sie als ein bestimmtes Gefühl für uns definiert haben. Wie z.B. Stress, Freude, Begeisterung, Wut etc.

Was sagt der Körper bei den verschiedenen Emotionen?

Unsere Handlungen und Reaktionen basieren somit großteils auf Emotionen, die als Beschützer für uns agieren. Bei Angst und Gefahr wird eine Menge an Adrenalin ausgeschüttet und unser Körper steht sozusagen unter Strom.
Daraus folgt auch, dass wir unsere Emotionen in unterschiedlichen Körperregionen erleben und spüren.

Wir kennen dazu viele Sprüche, die wir regelmässig verwenden, die ein Ausdruck unserer körperlich wahrgenommen Emotionen sind:

  • mir steht das Wasser bis zum Hals
  • ich habe die Nase voll
  • da zieht sich mir alles zusammen
  • das geht mir an die Nieren
  • da läuft es mir eiskalt über den Rücken
  • da wird mir richtig warm ums Herz
  • einen Kloss im Hals haben

 

In einer Studie an der finnischen Alto University wurden über 700 Teilnehmer mit verschiedenen Emotionen durch unterschiedliche Methoden konfrontiert und daraus eine Landkarte der Emotionen in unserem Körper erstellt. Darauf ist zu sehen, dass Emotionen wie Wut, Angst oder Freude tatsächlich in bestimmten Körperteilen spürbar werden.

Unser Körper hat diese Informationen vorhanden und er empfängt sie auch. Es liegt nur an uns diese zu dechiffrieren. Das kann geübt werden.
Lass uns noch mal kurz zu der vorherigen Aussage zurückkehren: Gefühle sind im KOPF gemacht. Das bedeutet, dass wir Gefühle in uns durch Gedanken (re)produzieren können.

Mach Dir die Welt der Emotionen zu nutze, in dem Du Dir klar bewusst wirst, wo Du sie in Deinem Körper als erstes wahrnimmst. Merke es Dir, sodass Du bei bestimmten Körperreaktionen für Dich sofort erkennen kannst, welche Emotion sich bei Dir durch eine Situation meldet.

Was macht ein vernünftiger Unternehmer mit seinen Gefühlen?

Damásios vertritt die Auffassung, dass die Vernunft von unserer Fähigkeit abhängt Gefühle zu empfinden.
Der interessante Umkehrung wäre folgich, dass jeder vernünftige Unternehmer auch seine Gefühle wahrnimmt und erkennt.

Gefühle sind Erfahrungen, die wir abgespeichert haben
und mit einer Emotion verbunden haben.

Wir haben damit die Möglichkeit uns damit auseinanderzusetzen woher das Gefühl kommt und wo es in unserem Körper sitzt. Wir können weiters prüfen mit welcher Erfahrung wir eine Emotion verknüpft haben, und ob es mit der aktuellen Situation was zu tun hat.
Gefühle können folglich Warnzeichen sein. Und es ist hilfreich zu prüfen, ob es im Moment dafür einen tatsächlichen Anlassfall gibt.

Je besser ich also meine Gefühle kenne und erkenne welche Emotion dahintersteckt und diese mit meinem Verstand einordnen kann, desto einfacher wird mir der Umgang damit ermöglicht werden.

Und da unsere Gefühle vom Kopf produziert sind, können wir Sie auch beeinflussen. Wir sind folglich nicht gezwungen in einem Gefühl der Gekränktheit oder Wut zu verharren. Wenn wir sie einfach zur Kenntnis nehmen und auch erkennen, was sie uns in diesem Moment mitteilen wollen. Dann können wir sie auch wieder ziehen lassen.

Und noch etwas. Nicht immer sind die Emotionen die wir wahrnehmen die eigenen, sondern die des Gegenübers, die wir in uns wahrnehmen, da wir im Miteinander oftmals wie ein Spiegel reagieren. Wenn es einem Unternehmer auch noch gelingt diese Emotion zu dechiffrieren, dann hat er ein größeres Wissen über sein Gegenüber und kann oftmals adäquater auf diesen eingehen.

Sei es in Gesprächen mit Mitarbeitern oder mit Geschäftspartnern. Jeder von uns sendet Gefühle und empfängt Gefühle. Wer sie lesen kann hat damit einen Vorsprung.

Also raus ins Leben dechiffriere Deine Gefühle und mach Dir die gelieferte Information zu nutze. Gestalte Dein Unternehmensleben bunter.

Und vergiss die Schokolade nicht für die Ausschüttung von Glückshormonen. 🙂

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