Gute Entscheidungen sind schwer oder kann ich es einfach machen?

Gute Entscheidungen sind schwer oder kann ich es einfach machen?

Entscheidungen haben wir alle nicht so gerne und gehen ihnen deshalb auch gerne aus dem Weg. So ungern wir uns oftmals auch entscheiden, so sollten wir uns alle bewusst sein, dass auch eine Nicht-Entscheidung eine Entscheidung ist. Wer kennt es nicht aus dem Berufsleben, dass man vom Vorgesetzten eine Entscheidung möchte und dass dieser diese nicht trifft? Und wie fühlt es sich an? … Nun wir sind meist sehr unzufrieden, da wir ja gerne wüssten wie es weiter geht, und wie wir in der Sache, wo wir eine Entscheidung wollen, fortfahren können.

Entscheidung
– ob Du Dich entscheidest oder nicht –
es ist immer eine Entscheidung.

Da sind wir dann oftmals sauer, eingeschnappt und haben kein Verständnis für den Vorgesetzten. Denn wir benötigen seine Entscheidung um weiter machen zu können. Im schlimmsten Fall, sind wir sogar so beleidigt, dass wir beschließen, „Na dann, mache ich halt nichts.“
Schon mal erlebt?

Und wie gehen wir mit uns selbst um, wenn wir in einer Sache keine Entscheidung treffen wollen oder können?
… ich sehe den einen oder anderen gerade mal die Augen drehen … oder Du hast gerade beschlossen, dass Du das nicht weiterlesen willst.

Du bist noch da? Deine Augen sind wieder zum Artikel zurückgekehrt? Schön!
Dann wollen wir uns doch mal näher mit den Entscheidungen beschäftigen.

Wie kommen wir zu einer Entscheidung?

Es gibt Entscheidungen, die wir aus dem Bauch treffen, nicht lange nachdenken sondern einfach machen. Flucht oder Schutzhandlungen sind typische Entscheidungen, die wir in dem Moment treffen ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken.

Es gibt auch andere Entscheidungen, die wir nicht bewusst treffen, sondern wir handeln wie immer. Das sind die Handlungen in der Komfortzone. Zum Frühstück gibt es einen Kaffee – ich könnte aber auch mal einen Tee trinken. Doch diese Entscheidungsfrage stelle ich mir für gewöhnlich morgens nicht. Den Weg in die Arbeit nehme ich wie gewöhnlich mit dem Auto, ich könnte theoretisch natürlich auch mal mit dem Fahrrad oder einem öffentlichen Verkehrsmittel fahren.
Auch hier treffen wir sozusagen regelmäßig Entscheidungen, auch wenn wir es für uns nicht mehr so wahrnehmen.

Die Wahl der Kleidung am Morgen ist da schon was anderes. Wie heißt es bei uns Frauen so oft – einen Schrank voller Kleider und nichts zum Anziehen drin. Je nach Vorgabe, sozusagen, was steht gerade an: ich gehe zum Sport, ich gehe in die Arbeit, ich habe ein wichtiges Meeting, werden wir natürlich etwas anderes wählen. Hilfreich sind da natürlich Lieblingskleiderstücke, die dann hoffentlich auch verfügbar sind. Männer (bei weitem nicht alle natürlich) sind da oftmals pragmatischer und denken sich, Hauptsache ich habe etwas an, dass meine Nacktheit verbirgt. Für diese Entscheidungen gibt es also bereits Basisinformationen und ich weiß was das Ergebnis sein soll.
Am Ende ist aber zumeist ein Punkt wirklich entscheidend. Ich entscheide mich für etwas, in dem ich mich wohlfühle.

Wenn wir etwas einkaufen wollen, dann wird es oftmals schon diffiziler, je nachdem natürlich was ich suche. Dann beginne ich zu vergleichen und schauen, suche ob es da irgendwo was Besseres gibt. Oder ich habe eine Lieblingsmarke und ich entscheide mich dann einfach dafür, weil ich mich mit den ganzen anderen Möglichkeiten gar nicht auseinandersetzen will. Im Supermarkt bricht für gewöhnlich nur dann die Krise aus, wenn das geliebte Produkt nicht verfügbar ist, oder noch schlimmer es wurde ausgelistet, was jetzt? Ich muß mir einen Ersatz suchen, also mal alle möglichen Ersatzprodukte vergleichen, abwägen. Ich treffe hier somit eine Entscheidung auf Basis von mir zur Verfügung stehenden Informationen und Informationen, die ich mir beschaffe.

Die wichtigsten Faktoren für eine gute Entscheidung

Die vorhergehenden Ausführungen zu den sogenannten Alltagsentscheidungen treffen aber auch auf alle wichtigen Entscheidungen in unserem Leben und Berufsleben zu.

Eine wirklich gute Entscheidung habe ich abgewogen, an die Umstände angepasst und ich fühle mich dabei wohl.

  1. Die grundlegende Fragestellung / Problemstellung

Um überhaupt eine Entscheidung treffen zu können, muss ich natürlich auch erst einmal erfassen, wo eine Entscheidung ansteht. Geht es um die Klärung einer Fragestellung, die mich umtreibt oder um ein Problem.
Dazu gehört, dass ich hinhöre und hinsehe, wenn ein Problem oder eine Frage auftaucht.

Ein relativ einfaches Zeichen ist die Wiederholung. Das triff sowohl auf Fragen als auch auf Probleme zu. Fragen, die in einer gewissen Regelmäßigkeit auftauchen sind ein klares Signal dafür, dass keine Entscheidung in dem Thema getroffen wurde.

Probleme sind da etwas diffiziler, manchmal ist ein Problem plötzlich da und oftmals sind da keine vorhergehenden Anzeichen. Doch diese Probleme haben meistens eine Größenordnung, sodass sie nicht negiert werden können. Typisch dafür sind zum Beispiel der Wegfall eines Geschäftspartners oder der Ausfall einer Produktionslinie.

Andere Probleme sind schleichende und wiederholende Muster, die immer wieder auftauchen. Wenn solche Problemstellungen lange genug ignoriert werden, können sie auch zu einem größeren Problem werden und spätestens dann wird es sichtbar. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Kündigung eines Mitarbeiters. Oftmals sind davor schon lange Zeichen zu sehen, dass hier eine Unzufriedenheit vorherrscht.
Also ist der erste Schritt die Frage und die Problemstellung zu erkennen.

  1. Information sammeln

Um eine gute Entscheidung treffen zu können, benötige ich Informationen. Hier gilt es ein ausgewogenes Maß anzuwenden. Zu wenig an Information führt dazu, das ich keine Grundbasis für eine Entscheidung habe. Ein zuviel an Information führt dazu, dass ich in der Flut der Menge untergehe und erst recht keine Entscheidungsbasis habe. (Dies sollten sich vor allem Menschen mit einem Hang zum Perfektionismus zu Herzen nehmen.)

Deshalb gilt auch hier, nur zu den wichtigen und relevanten Aspekten der Frage oder Problemstellung die Information zu sammeln und zu sortieren. Diese sind somit auf 3 bis maximal 7 Informationen zu beschränken.

  1. Mögliche Wirkungen einer Entscheidung prüfen

Aufgrund der Basis kann ich nun alle möglichen Entscheidungsszenarien durchgehen (auch die Nichtentscheidung). Und mir darauf die möglichen Folgen und Auswirkungen auf einen persönlich aber auch auf die Umwelt vorstellen. Dazu zählen sozusagen alle positiven wie negativen Konsequenzen, die mit einer Entscheidung verbunden sind.

Und letztlich gehört die Bereitschaft dazu für die getroffene Entscheidung die Verantwortung zu übernehmen.

Eine aktiv getroffene Entscheidung ist damit das genaue Gegenteil einer Nicht-Entscheidung. Bei Nicht-Entscheidungen treffen die Entscheidungen andere und übernehmen damit die Führung in meinem Lebens- oder Aufgabenbereich. Ich kann dann zwar bequem anderen oder den Umständen die Schuld und Verantwortung zukommen lassen, aber ich bin in jedem Fall nur mehr ein Spielball und kein Entscheider.

All die bisher aufgelisteten Schritte für die Findung einer Entscheidung waren bisher die kognitiven Vorbereitungen für eine Entscheidung. Sozusagen, die klassischen Kopfentscheidungen. Aber unser Kopf hat nicht immer die beste Antwort, er ist vielmehr ein sehr gutes Handwerkszeug, aber nicht die letzte Instanz, die eine gute Entscheidung treffen sollte.

Wenn Du sozusagen die Vorarbeit, wie vorhin aufgelistet, sauber gemacht hast, dann ist es Zeit, das Gefühl, das Herz und die Intuition einzubeziehen. Warum? Die Neurowissenschaften haben klar belegt, dass unser Hirn nur einen begrenzten Zugriff auf alle uns zur Verfügung stehenden Informationen hat. Der größte Anteil der Informationen liegt im Unbewussten verborgen, sozusagen unser eigener innerlicher Eisberg.

Gute Entscheidungen zeigen sich auch in unserer Haltung

Und dafür ist eine vom Kopf oder Verstand gut vorbereitete Basis perfekt.
Für alle möglichen Lösungen und Entscheidungen zu einem Problem und einer Frage, kannst Du nun hergehen und bei Dir selbst nachspüren, wie sich das anfühlt.
Wie reagiert der Körper darauf? – Verkrampft sich der Magen? Schmerzen die Schultern? Ist der Atem kurz? Wie ist Deine Körperhaltung, wenn Du eine bestimmte Entscheidungsmöglichkeit denkst? Und nicht zuletzt welches Bild entsteht dazu in Dir?

Gute Entscheidungen machen sich dadurch bemerkbar, dass sie ein Gefühl der Erleichterung, der Motivation und der Klarheit in sich tragen. Der Körper richtet sich dabei auf, die Atmung geht leicht und locker, die Schultern sind entspannt, und zumeist zeigt sich ein Lächeln im Gesicht.

Damit hast Du bereits mal eine kleine Anleitung um zu einer guten Entscheidung zu kommen.
Und wenn Du es schnell mal probieren möchtest, dann gehe in Dich und frage Dich, welche Frage immer wieder auftaucht in Dir und suche nach der richtig guten Entscheidung dafür.

Viel Spass und Freude mit guten Entscheidungen.

 

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